Verabreichung von monoklonalen Antikörpern zur RSV-Prophylaxe bei Säuglingen

Verabreichung von monoklonalen Antikörpern zur RSV-Prophylaxe bei Säuglingen

Der kürzlich zugelassene monoklonale Antikörper Nirsevimab bietet einen hochwirksamen Schutz vor dem respiratorischen Synzytialvirus (RSV) bei Säuglingen mit einer Wirksamkeitsrate von 75%. Die Frage stellt sich: Sollte Nirsevimab vor der Entlassung aus der Klinik verabreicht werden oder sollten die Säuglinge in den ersten Lebenswochen zurückkommen, um den Antikörper zu erhalten?

Dr. Flor M. Munoz erklärt, dass die möglichst frühe Verabreichung von Nirsevimab sowohl im Hinblick auf die Atemwegssaison als auch auf das Alter des Babys vorteilhaft ist. Die Verabreichung des Antikörpers vor dem Verlassen des Krankenhauses bietet Schutz, wenn die RSV-Saison kurz bevorsteht oder bereits begonnen hat. Die Herausforderung besteht jedoch darin, den Beginn der RSV-Saison genau zu bestimmen. Lokale Daten oder Daten von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) können den Kinderärzten helfen, den Beginn der RSV-Saison in ihrer Region festzustellen.

Für Babys, die im Oktober oder später geboren wurden, wird empfohlen, Nirsevimab vor der Entlassung aus dem Krankenhaus zu verabreichen. Für Babys, die früher im Jahr geboren wurden, kann es jedoch vorteilhafter sein, einige Monate zu warten, um den Antikörper zu erhalten, da dies einen Schutz während der gesamten RSV-Saison gewährleistet.

Ähnlich wie der Entscheidungsprozess für Palivizumab bei frühgeborenen Babys müssen Kinderärzte den Beginn der RSV-Saison beachten und den richtigen Zeitpunkt für die Verabreichung des Antikörpers berücksichtigen. Während bei Palivizumab monatliche Verabreichungen erforderlich waren, bietet Nirsevimab mit einer einzigen Dosis Schutz. Eine effektive Kommunikation zwischen Krankenhäusern und Kinderärzten ist entscheidend, um eine rechtzeitige Verabreichung des Antikörpers sicherzustellen.

Kinderärzte sollten auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, Nirsevimab während der Vorsorgeuntersuchungen in den ersten 2 Lebenswochen zu verabreichen, da dies mit ihrer üblichen Praxis zur Überwachung der Gesundheit und Entwicklung von Säuglingen in diesem Zeitraum übereinstimmt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verabreichung von Nirsevimab vor der Entlassung oder während der ersten Lebenswochen, abhängig vom Zeitpunkt der RSV-Saison, optimalen Schutz vor RSV bei Säuglingen bieten kann. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Kinderärzten ist entscheidend, um die rechtzeitige Verabreichung dieses monoklonalen Antikörpers sicherzustellen.

Quellen:
– Dr. Flor M. Munoz, MD, MSc
– Centers for Disease Control and Prevention (CDC)
– American Academy of Pediatrics (AAP)

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