Studie zeigt hohe Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen

Studie zeigt hohe Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen

Eine kürzlich von der Universität Cambridge und dem King’s College London durchgeführte Studie hat gezeigt, dass über die Hälfte der Patienten mit Autoimmunerkrankungen auch unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angst leiden. Diese Symptome werden jedoch häufig in klinischen Umgebungen nicht diskutiert oder behandelt.

Die in der Fachzeitschrift Rheumatology veröffentlichte Forschung ergab, dass viele Patienten mit Autoimmunerkrankungen ihre psychischen Probleme nicht medizinischen Fachkräften mitteilen. In der Studie wurden 1.853 Patienten mit systemischen autoimmunen rheumatischen Erkrankungen, darunter Lupus und rheumatoide Arthritis, sowie 289 Ärzte befragt. Interviews wurden auch mit den Patienten und Ärzten geführt.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Patienten eine Vielzahl von psychischen und neurologischen Symptomen wie Depressionen, Angstzustände, starke Erschöpfung und kognitive Dysfunktion erlebten. Die Prävalenz dieser Symptome war deutlich höher als bisher bekannt und viel höher als in einer Kontrollgruppe gesunder Freiwilliger.

Interessanterweise gab es eine signifikante Diskrepanz zwischen den Erfahrungen der Patienten und den Wahrnehmungen der Ärzte. Zum Beispiel berichteten drei Mal so viele Lupus-Patienten von suizidalen Gedanken im Vergleich zur Schätzung der Ärzte. Einige Ärzte konzentrierten sich stärker auf Gelenksymptome und waren der Überzeugung, dass Autoimmunerkrankungen das Gehirn nicht häufig beeinflussen.

Die Studie hob auch die Zurückhaltung der Patienten hervor, psychische Probleme den Ärzten zu melden, oft aufgrund der Angst vor Stigmatisierung. Selbst wenn die Patienten ihre Symptome mitteilten, wurden sie oft nicht richtig behandelt oder dokumentiert.

Experten fordern dringend eine sofortige psychische Unterstützung für Patienten mit Autoimmunerkrankungen und betonen die Notwendigkeit, dass alle Ärzte routinemäßig ihre Patienten nach ihrem seelischen Wohlbefinden fragen. Die Studie legt nahe, dass medizinische Fachkräfte zusammenarbeiten sollten, um eine integrierte psychische Unterstützung für diese Patienten sicherzustellen.

Diese Forschung verdeutlicht die erheblichen Auswirkungen, die psychische Erkrankungen bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen haben, und die Notwendigkeit einer verbesserten psychischen Gesundheitsversorgung innerhalb des Gesundheitssystems. Es ist entscheidend, das seelische Wohlbefinden dieser Patienten zu priorisieren und ihnen die Unterstützung und Behandlung zu bieten, die sie benötigen.

Quelle: Universität Cambridge und King’s College London Studie

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