Eine kürzlich in JAMA Network Open veröffentlichte Studie hat festgestellt, dass Krankenhausaufenthalte aufgrund von Infektionen mit einem erhöhten Risiko für Demenz verbunden sind. Die Studie ergab jedoch auch, dass es keine signifikante Verbindung zwischen autoimmune Erkrankungen und Demenz gibt.
Die Forscher stellten fest, dass Infektionen mit einer um das 1,49-fache erhöhten Rate an Demenz verbunden waren. Interessanterweise war das Risiko kurzfristig größer als langfristig. Auf der anderen Seite wurde eine autoimmune Erkrankung nur mit einer geringen 1,04-fachen Erhöhung des Demenzrisikos in Verbindung gebracht, insbesondere nach Anpassung an Infektionen. Dies legt nahe, dass die Verbindung zwischen autoimmune Erkrankungen und Demenz auf systemische Entzündungen zurückzuführen sein kann, die sowohl mit Infektionen als auch mit Demenz verbunden sind.
Für die Studie wurden bevölkerungsbasierte dänische nationale Register verwendet, um eine 40-jährige Studie von 1978 bis 2018 durchzuführen. Die Forscher schlossen dänische Einwohner ein, die zwischen 1928 und 1953 geboren wurden, am 1. Januar 1978 in Dänemark lebten und 65 Jahre oder älter waren. Personen mit einer früheren Demenzdiagnose oder HIV-Infektionen wurden von der Studie ausgeschlossen.
Die Ergebnisse betonen die Bedeutung der Berücksichtigung von infektionsspezifischen Prozessen bei der Entwicklung von Demenz. Frühere Studien zur Verbindung zwischen Infektionen und Demenz hatten Einschränkungen, wie z.B. die Fokussierung auf bestimmte Infektionen oder Krankheitserreger, die Untersuchung von postmortalen Gehirnen oder kurze Nachbeobachtungszeiträume mit ausgewählten Populationen. Diese Studie versuchte, diese Einschränkungen zu überwinden, indem sowohl Infektionen als auch autoimmune Erkrankungen und ihre potenziellen Verbindungen zur Demenz untersucht wurden.
Die Studie ergab, dass Atemwegsinfektionen die häufigste Art von Infektion waren, gefolgt von gastrointestinalen und Harnwegsinfektionen. Bei den autoimmune Erkrankungen waren rheumatoide Arthritis und Polymyalgia rheumatica am häufigsten. Die Forscher stellten auch fest, dass sowohl Infektionen als auch autoimmune Erkrankungen mit erhöhten Sterblichkeitsraten verbunden waren, wobei der Anstieg bei Infektionen höher war.
Zusammenfassend liefert diese Studie weitere Belege für die Verbindung zwischen Infektionen und Demenz. Sie legt nahe, dass infektionsspezifische Prozesse und nicht systemische Entzündungen eine Rolle bei der Entwicklung von Demenz spielen könnten. Weitere Forschung ist erforderlich, um die zugrunde liegenden Mechanismen und potenzielle präventive Strategien besser zu verstehen.
Quelle: Janbek J, Laursen TM, Frimodt-Møller N, Magyari M, et al. „Hospital-diagnosed infections, autoimmune diseases, and subsequent dementia incidence.“ JAMA Netw Open. 2023;6(9):e2332635.