Eine kürzlich durchgeführte Studie von Forschern der Boston University School of Public Health legt nahe, dass die anti-immigrantische Rhetorik des ehemaligen Präsidenten Donald Trump zu einem signifikanten Rückgang der präventiven Gesundheitsversorgung bei Kindern von Migrantinnen beigetragen haben könnte. Die Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Health Affairs Scholar, ist die erste, die den potenziellen „Abschreckungseffekt“ von Ängsten im Zusammenhang mit dem Einwanderungsstatus auf die Gesundheitsversorgung untersucht.
Die Forscher analysierten elektronische Patientenakten und Gesundheitsumfragen von fast 11.000 Kindern von immigrierten Müttern und in den USA geborenen Müttern in Boston, Minneapolis und Little Rock zwischen 2015 und 2018. Sie stellten fest, dass Trumps Wahl im Jahr 2016 mit einem Rückgang von 5% bei Vorsorgebesuchen für Kinder von immigrierten Müttern im Vergleich zu Kindern von in den USA geborenen Müttern verbunden war.
Das Auslassen von Vorsorgebesuchen ist besorgniserregend, da während dieser Besuche wichtige Gesundheitsuntersuchungen und Überweisungen stattfinden. Eine Verzögerung solcher Besuche kann langfristige Gesundheitsprobleme oder Entwicklungsverzögerungen bei Kindern verursachen. Darüber hinaus entgehen den Eltern wertvolle Unterstützung und Kontakte zu Ressourcen, die bestehende Ungleichheiten verschlimmern könnten.
Die Studie betont, dass etwa jedes vierte Kind in den Vereinigten Staaten mindestens einen immigrierten Elternteil hat. Der Rückgang der Vorsorgebesuche bei Kindern von immigrierten Müttern wurde bereits vor der vollständigen Umsetzung bestimmter restriktiver Maßnahmen für Asylsuchende an der US-mexikanischen Grenze und Reisebeschränkungen für bestimmte überwiegend muslimische Länder beobachtet.
Die Forscher betonen die Notwendigkeit von Gesetzesänderungen und Vorschriften, die die individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen einer gewährleisteten Gesundheitsversorgung für Einwandererfamilien ohne Angst berücksichtigen. Sie argumentieren, dass Worte eine Bedeutung haben und reale Konsequenzen haben, sowohl während der Wahlkämpfe als auch während der Regierungszeit, und erkennen die Bedeutung des Wiederaufbaus des Vertrauens in Einwanderergemeinschaften an.
Zusammenfassend legt die Studie nahe, dass die anti-immigrantische Rhetorik von Trump einen negativen Einfluss auf die Gesundheitsversorgung von Kindern aus Einwandererfamilien gehabt haben könnte. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass politische Entscheidungsträger das Wohl von Einwandererfamilien priorisieren müssen und den Aufbau von Vertrauen in diesen Gemeinschaften vorantreiben sollten.
Quellen:
– Studie veröffentlicht in Health Affairs Scholar, Boston University School of Public Health