Gemäß einer kürzlich durchgeführten Studie besteht ein Zusammenhang zwischen dem Besuch einer Kindertagesstätte und einem erhöhten Risiko für Atemwegsmorbidität bei Kindern. Die Studie ergab auch, dass feuchte Umgebungen und dichter Verkehr mit einer höheren Rate von Keuchen, Inhalator-Verschreibungen und Bronchiolitis in Verbindung gebracht werden. Auf der anderen Seite wurde gezeigt, dass das Stillen das Risiko von Bronchiolitis, Mittelohrentzündungen und Keuchen reduziert.
Die Studie mit dem Namen GO-CHILD war eine prospektive, multizentrische Geburtskohortenstudie, die verschiedene Risikofaktoren für die Atemwegsgesundheit und -symptome bei Kindern untersuchte. Unter der Leitung von Tom Ruffles und seinem Team am University Hospitals Sussex NHS Foundation Trust hatte die Forschung das Ziel, medizinischen Fachkräften die neuesten Erkenntnisse über Umweltrisikofaktoren für Atemwegsinfektionen und Keuchen bei kleinen Kindern zur Verfügung zu stellen.
An der Studie nahmen 2.312 schwangere Frauen und ihre Kinder teil, die im Alter von 12 und 24 Monaten nachverfolgt wurden. Postalische Fragebögen wurden verwendet, um Informationen über Infektionen, Atemwegssymptome und Patientenergebnisse zu sammeln. Die Fragebögen sammelten auch Daten über die häusliche Umgebung, einschließlich Faktoren wie Stillen, Kita-Besuch, Verkehrsdichte, Feuchtigkeit und Tabakrauchbelastung.
Die Ergebnisse zeigten, dass der Besuch einer Kindertagesstätte mit einem höheren Risiko für Bronchiolitis, Lungenentzündung, Mittelohrentzündungen und Notaufnahmebesuche aufgrund von Keuchen verbunden war. Das Stillen über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten verringerte das Risiko für Bronchiolitis und Mittelohrentzündungen. Das Vorhandensein von Geschwistern zu Hause erhöhte das Risiko für Bronchiolitis und den Bedarf an Inhalator-Verschreibungen. Feuchtigkeit im Haus stand in Verbindung mit einem höheren Risiko für Keuchen sowie den Bedarf an Inhalatoren und Kortikosteroid-Verschreibungen. Die Belastung durch Umwelttabakrauch und dichter Verkehr in der Nähe der Wohnungen der Kinder erhöhte ebenfalls das Risiko von Atemwegsproblemen.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass größere Studien erforderlich sind, um diese Ergebnisse in anderen Bevölkerungsgruppen zu bestätigen und zukünftige öffentliche Gesundheitsinterventionen zu leiten. Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung von Umweltfaktoren bei der Prävention und Behandlung von Atemwegserkrankungen im Kindesalter.
Referenzen:
1. Ruffles, T, Inglis, SK, Memon, A, et al. Environmental risk factors for respiratory infection and wheeze in young children: a multicentre birth cohort study. Pediatr Pulmonol. 2023; 1-12. doi:10.1002/ppul.26664.
2. Vissing NH, Chawes BL, Rasmussen MA, Bisgaard H. Epidemiology and risk factors of infection in early childhood. Pediatrics. 2018; 141(6):e20170933.