Eine neue Studie, veröffentlicht in Nature’s Scientific Reports, zeigt, dass ein von Fairtility mit Sitz in Tel Aviv entwickelter KI-Algorithmus die Erfolgsraten der In-vitro-Fertilisation (IVF) signifikant steigern könnte. Bei der IVF handelt es sich um ein medizinisches Verfahren, bei dem Eizellen chirurgisch aus dem Eierstock entnommen und im Labor mit Spermien gemischt werden. Nach einigen Tagen wählt ein Embryologe den am höchsten erfolgversprechenden Blastozysten, ein sehr frühes Embryo-Stadium, aus, um ihn in die Gebärmutter einzupflanzen.
Derzeit liegen die Chancen auf eine erfolgreiche Lebendgeburt durch eine einzige IVF-Behandlung bei weniger als 50% für Frauen unter 35 Jahren und weniger als 10% für Frauen Anfang 40. Jedoch hat die KI-Entscheidungsunterstützungssoftwareplattform CHLOE von Fairtility vielversprechende Ergebnisse bei der Verbesserung der Genauigkeit und Geschwindigkeit der Embryo-Bewertung im Vergleich zu Embryologen gezeigt.
Dr. Iris Har Vardi, wissenschaftliche Beraterin von Fairtility und Leiterin des Fruchtbarkeits- und IVF-Labors am Soroka University Medical Center, erklärte, dass CHLOE ihnen ermöglichte, verschiedene Embryokomponenten automatisch mit höherer Genauigkeit und Geschwindigkeit zu messen. In der Studie wurde CHLOE verwendet, um retrospektiv das Einnistungspotenzial von 608 Blastozysten zu bewerten, die für IVF nach standardisierten Kriterien ausgewählt wurden. Die Forscher stellten fest, dass etwas größere Blastozysten eine höhere Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einnistung haben.
Die Studie, geleitet von Yael Fruchter-Goldmeier und Ben Kantor von der Ben-Gurion-Universität, ist die erste, die eine Korrelation zwischen automatisch gemessenen Blastozysten-Morphometrieparametern und Einnistung feststellt. Der Einsatz von KI-Technologie bei der Blastozysten-Auswahl hat das Potenzial, die Effektivität und Personalisierung der reproduktiven Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Fairtiltys CHLOE-Produkte werden bereits in mehreren IVF-Kliniken weltweit zur automatisierten Embryo-Qualitätsbewertung und anderen fruchtbarkeitsbezogenen Untersuchungen eingesetzt. Die Software könnte nicht nur die Patientenversorgung verbessern, sondern auch neue Erkenntnisse für Behandlungsentscheidungen liefern und das Gebiet der reproduktiven Medizin voranbringen.
Laut Eran Eshed, CEO von Fairtility, kann der Einsatz von KI-Technologien die Versorgung in Kliniken verbessern und langfristig zur Weiterentwicklung der reproduktiven Gesundheitsversorgung beitragen.
Quellen:
– Nature’s Scientific Reports
– Fairtility
– Dr. Iris Har Vardi, wissenschaftliche Beraterin bei Fairtility und Leiterin des Fruchtbarkeits- und IVF-Labors am Soroka University Medical Center
– Yael Fruchter-Goldmeier and Ben Kantor, Ben-Gurion-Universität
– Society for Assisted Reproductive Technology