Innovative klinische Studie für Glioblastom identifiziert potenzielle Therapien

Innovative klinische Studie für Glioblastom identifiziert potenzielle Therapien

Eine adaptive Phase-2-Studie namens INSIGhT, geleitet vom Dana-Farber Cancer Institute in Zusammenarbeit mit 10 weiteren Zentren für Hirntumore, hat erste Ergebnisse im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. Das Ziel der Studie ist es, neue potenzielle Behandlungen für das Glioblastom, den häufigsten primären Hirntumor, zu finden. Obwohl bisher keine der drei getesteten Therapien die Gesamtüberlebensrate der Patienten verbessert hat, hat dieses innovative Studiendesign das Potenzial, Therapien effizient zu identifizieren, die den Patienten zugutekommen könnten.

Traditionell werden experimentelle Therapien für Glioblastome in direkten Vergleichsstudien mit Standardtherapien oder in Einarmstudien ohne Kontrollgruppe getestet. Im Gegensatz dazu verwendet INSIGhT eine gemeinsame Kontrollgruppe, um mehrere experimentelle Therapien gleichzeitig zu testen. Dieser Ansatz ist wirtschaftlicher und schneller als separate randomisierte Phase-2-Studien.

In der ersten Analyse der Ergebnisse wurden 237 Patienten mit neu diagnostiziertem MGMT-unmethylisiertem Glioblastom in die Studie aufgenommen. Die Patienten wurden zufällig einer von vier Behandlungen zugewiesen, wobei jede Behandlung eine 25%ige Chance hatte, zugewiesen zu werden.

Die Studie passt sich basierend auf neuen Informationen an. Komplexe statistische Methoden werden angewendet, um aus der Reaktion jedes Patienten auf die zugewiesene Behandlung zu lernen. Diese adaptive Randomisierung reduziert die Exposition gegenüber unwirksamen Therapien und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass zukünftige Patienten den vielversprechendsten Behandlungsoptionen zugewiesen werden.

Die Studie erfordert auch eine genomische Sequenzierung des Tumors für alle Patienten, um Forschern Einblick in die Beeinflussung der Behandlungsreaktionen durch genetische Biomarker zu geben. In der ersten Analyse zeigten Patienten, die Abemaciclib und Neratinib erhielten, eine längere progressionsfreie Überlebenszeit im Vergleich zur Standardtherapie oder CC-115, hatten jedoch keine verbesserte Gesamtüberlebensrate.

Die Studie beabsichtigt, neue Behandlungsarme hinzuzufügen und testet derzeit eine neuartige, das Gehirn durchdringende Chemotherapie, ein Immuntherapieregime und die Standardtherapie. Diese dynamische und laufend entwickelnde Studie zielt darauf ab, Therapien zu entdecken, die den Patienten mit Glioblastom potenziell zugutekommen könnten.

Die Studie bietet einen schlanken und rigorosen Ansatz zur Prüfung neuer Therapien, was die Zuverlässigkeit der Studienergebnisse erhöht. Die Studieninfrastruktur erleichtert auch das Verständnis dafür, warum Patienten auf spezifische Therapien reagieren oder nicht.

Dieser Ansatz einer adaptiven Plattformstudie mit gemeinsamen Kontrollarmen hat das Potenzial, die neuroonkologische Forschung zu revolutionieren und die Identifizierung wirksamer Therapien für Glioblastome zu beschleunigen.

Quellen:
– Dana-Farber Cancer Institute, Journal of Clinical Oncology

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