Eine neue Studie hat ergeben, dass Männer, die in stressigen Jobs arbeiten und weniger verdienen, doppelt so häufig an Herzkrankheiten leiden wie Männer, denen diese psychosozialen Belastungen fehlen. Die Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift ‚Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes‘, konzentrierte sich auf zwei Stressfaktoren, die häufig am Arbeitsplatz gefunden werden – die Belastung im Job und das Missverhältnis von Anstrengung und Belohnung -, die das Risiko von Herzkrankheiten signifikant erhöhten.
Die leitende Forscherin der Studie, Mathilde Lavigne-Robichaud vom CHU de Quebec-University Laval Research Center in Kanada, betonte die Bedeutung des Verständnisses der Beziehung zwischen Arbeitsstressoren und kardiovaskulärer Gesundheit aufgrund der Zeit, die Menschen bei der Arbeit verbringen.
Die Forschung zeigte, dass Männer, die entweder unter Belastung im Job oder Missverhältnis von Anstrengung und Belohnung litten, ein 49% höheres Risiko für Herzkrankheiten hatten im Vergleich zu denen, die solche Belastungsfaktoren nicht meldeten. Darüber hinaus hatten Männer, die sowohl Belastung im Job als auch Missverhältnis von Anstrengung und Belohnung erlebten, doppelt so häufig ein Risiko für Herzkrankheiten im Vergleich zu denen, die mit diesen kombinierten Stressfaktoren nicht konfrontiert waren.
Die Auswirkungen des psychosozialen Stresses bei der Arbeit auf die Herzgesundheit von Frauen waren jedoch unklar und erfordern weitere Studien. „Belastung im Job“ bezieht sich auf Arbeitsumgebungen, in denen Mitarbeiter mit hohen Anforderungen bei geringer Kontrolle konfrontiert sind, während „Missverhältnis von Anstrengung und Belohnung“ auftritt, wenn Mitarbeiter ihre Belohnungen als unzureichend oder ungleich im Verhältnis zu ihrer Arbeitsleistung empfinden.
Die Studie begleitete fast 6.500 Arbeitnehmer ohne Herzkrankheiten über einen Zeitraum von 18 Jahren von 2000 bis 2018. Belastung im Job und Missverhältnis von Anstrengung und Belohnung wurden durch Fragebögen gemessen, und Informationen über Herzkrankheiten stammten aus etablierten Gesundheitsdatenbanken.
Die Ergebnisse legen nahe, dass Interventionen zur Verringerung von Stressfaktoren am Arbeitsplatz besonders effektiv sein könnten, um Männer vor Herzkrankheiten zu schützen und möglicherweise auch Frauen zu nutzen. Es ist entscheidend, das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Stressoren in Bezug auf die Herzgesundheit von Frauen weiter zu untersuchen.
Quelle: IANS