Hohe Prävalenz von sexuellen Dysfunktionen bei Personen mit Schizophrenie, Studie findet heraus

Hohe Prävalenz von sexuellen Dysfunktionen bei Personen mit Schizophrenie, Studie findet heraus

Eine kürzlich in JAMA Psychiatry veröffentlichte Überprüfung zeigt, dass Personen mit Schizophrenie eine hohe Prävalenz von sexuellen Dysfunktionen aufweisen. Die Studie wurde von Forschern der Aix-Marseille Universität in Frankreich durchgeführt und umfasste eine systematische Literaturübersicht und Metaanalyse von 72 Studien aus 33 Ländern mit insgesamt 21.076 Teilnehmern.

Die Ergebnisse zeigten, dass die weltweite Prävalenz von sexuellen Dysfunktionen bei Personen mit schizophrenen Spektrumsstörungen bei 56,4% lag. Männer hatten eine Prävalenzrate von 55,7%, während Frauen eine Rate von 60,0% aufwiesen. Die häufigsten sexuellen Dysfunktionen bei Männern waren erektile Dysfunktion (44%), Libidoverlust (41%) und Ejakulationsstörungen (39%). Bei Frauen waren die am häufigsten auftretenden Dysfunktionen Orgasmusstörungen (28%) und Amenorrhoe (25%).

Die Studie ergab auch, dass sexuelle Dysfunktionen bei Patienten mit Schizophrenie häufiger vorkamen als bei Patienten mit schizoaffektiven Störungen. Darüber hinaus waren erektile Störungen bei Personen mit längerer Krankheitsdauer weniger häufig. Antidepressiva- und Stimmungsstabilisatoren-Rezepte waren mit geringeren Raten von erektilen Störungen und Ejakulationsstörungen verbunden.

Die Autoren der Studie legen nahe, dass die Behandlung von Depressionen bei der Reduzierung sexueller Dysfunktionen bei Personen mit Schizophrenie entscheidend sein kann. Trotz Fortschritten bei Antipsychotika der zweiten Generation bleibt die Prävalenz sexueller Dysfunktionen hoch, was die Notwendigkeit von Interventionen zur Bewältigung dieses Problems unterstreicht.

Diese Studie zeigt die erhebliche Auswirkung sexueller Dysfunktionen auf Personen mit Schizophrenie auf. Weitere Forschung ist erforderlich, um wirksame Interventionen und potenzielle Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität dieser Personen zu erforschen.

Quelle:
Théo Korchia et al, Sexuelle Dysfunktion bei Schizophrenie, JAMA Psychiatry (2023). DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2023.2696

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