Ein Enzym-Biomarker könnte auf neurodegenerative Störungen hinweisen

Ein Enzym-Biomarker könnte auf neurodegenerative Störungen hinweisen

Zusammenfassung:
Forscher haben einen Enzym-Biomarker identifiziert, der als Frühwarnzeichen für häufige neurodegenerative Störungen dienen und den Verlauf zur klinischen Erkrankung vorhersagen könnte. Das Enzym, bekannt als DOPA-Decarboxylase (DDC), wurde bei Personen mit Parkinson-Erkrankungen und Demenz mit Lewy-Körpern sowohl im Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) als auch im Blutplasma erhöht. Diese Erkrankungen, gemeinsam als Lewy-Körper-Erkrankung (LBD) bekannt, werden durch eine verminderte Dopamin-Signalübertragung im Gehirn gekennzeichnet. Die Ergebnisse legen nahe, dass DDC ein wertvoller Biomarker für die Früherkennung und Diagnose dieser Störungen sein könnte und Möglichkeiten für die Entwicklung therapeutischer Strategien zur Verzögerung ihres Fortschreitens bietet.

Neurodegenerative Störungen, einschließlich LBD und atypischer Parkinson-Erkrankungen, werden traditionell anhand klinischer Symptome diagnostiziert, aber Forschungen legen nahe, dass die zugrunde liegenden Prozesse Jahre zuvor beginnen können. Molekulare Veränderungen im Gehirn spiegeln sich im CSF wider, was es zu einer wertvollen Quelle von Biomarkern für eine frühe Diagnose macht. Frühere Studien haben bereits die Wirksamkeit von Biomarkern bei der Alzheimer-Krankheit, wie Amyloid-β und phosphorylierten Tau-Isoformen, gezeigt. In dieser Studie verwendeten die Forscher einen multiplexen proteomischen Ansatz, um Biomarker für LBD zu identifizieren, wobei sie eine Gruppe von 2.943 Proteinen im CSF analysierten.

Die Forscher stellten fest, dass DDC-Spiegel im CSF äußerst genau waren, um Personen mit LBD zu identifizieren, und auch mit beeinträchtigten kognitiven Funktionen zusammenhingen. DDC-Spiegel waren bei präklinischen Personen mit abnormaler α-Synuklein-Aggregation, einem Merkmal von LBD, erhöht. Darüber hinaus waren höhere DDC-Spiegel signifikant mit dem Fortschreiten zu klinischem LBD über einen Beobachtungszeitraum von 2,53 Jahren verbunden. Der Biomarker war auch bei Personen mit atypischen Parkinson-Erkrankungen erhöht, was auf sein Potenzial als Marker für dopaminerge Dysfunktion hinweist.

Die Ergebnisse wurden in einer unabhängigen Kohorte repliziert, und vorläufige Studien mit Blutplasma zeigten vielversprechende Ergebnisse für die Verwendung von DDC bei der Diagnose von LBD und atypischen Parkinson-Erkrankungen. Die Forscher schlagen vor, dass DDC in Kombination mit dem α-Synuklein-Seeds-Amplifikations-Assay (SAA) die diagnostische Abklärung von Parkinson-Erkrankungen in der klinischen Praxis verbessern könnte. Hohe DDC-Spiegel und abnormaler α-Synuklein-SAA würden auf LBD hinweisen, während hohe DDC-Spiegel und normaler α-Synuklein-SAA auf eine atypische Parkinson-Erkrankung hinweisen würden.

Insgesamt könnte die Identifizierung von DDC als potenzieller Biomarker für neurodegenerative Störungen bedeutende Auswirkungen auf die Früherkennung, Diagnose und Entwicklung therapeutischer Interventionen haben.

Definitionen:
– DOPA-Decarboxylase (DDC): Ein Enzym, das an der Produktion von Dopamin, einem Neurotransmitter, beteiligt ist.
– Lewy-Körper-Erkrankung (LBD): Ein Begriff, der verwendet wird, um das Spektrum von Störungen zu beschreiben, die durch das Vorhandensein von Lewy-Körpern, abnorme Proteinaggregate, im Gehirn gekennzeichnet sind.
– Zerebrospinalflüssigkeit (CSF): Die klare Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt und Polsterung und Nährstoffe bereitstellt.
– Parkinson-Erkrankungen: Eine Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen, die durch Bewegungsstörungen wie Zittern, Steifheit und Bradykinesie gekennzeichnet sind.
– Alpha-Synuklein: Ein Protein, das abnorme Aggregate in den Gehirnen von Personen mit Parkinson-Krankheit und anderen Lewy-Körper-Erkrankungen bildet.

Quellen:
– Oskar Hansson, et al. „Identification of DOPA decarboxylase as a novel biomarker for Lewy body disorders.“ Nature Aging, 2021.
– Bildquelle: MarianVejcik/Gett Images

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