Eine kürzlich durchgeführte gemeinsame Studie mit Experten aus verschiedenen Institutionen in Australien hat Licht auf den wahren Einfluss der kindlichen Demenz geworfen. Zum ersten Mal hat die Studie die 145 genetischen Erkrankungen definiert, die kindliche Demenz verursachen. Die kindliche Demenz ist eine herzzerreißende Erkrankung, die Kindern ihre Fähigkeit zu gehen, zu sprechen und ihre Lieben zu erkennen, raubt.
Die in der medizinischen Zeitschrift Brain veröffentlichte Studie zeigt, dass kindliche Demenz durch fortschreitende Gehirnschäden aufgrund einer Ansammlung genetischer Erkrankungen entsteht. Kinder mit kindlicher Demenz erleben ähnliche Symptome wie Erwachsene mit Demenz, darunter Gedächtnisverlust, Verwirrtheit, Persönlichkeitsveränderungen, stark gestörter Schlaf sowie Schwierigkeiten beim Konzentrieren, Verstehen, Lernen und Kommunizieren.
Laut der Forschung treten Demenzsymptome typischerweise auf, wenn der Patient nur zweieinhalb Jahre alt ist, wobei das durchschnittliche Erstdiagnosealter bei etwa vier Jahren liegt. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Patienten mit kindlicher Demenz beträgt nur neun Jahre, wobei 70 Prozent der betroffenen Kinder vor ihrem 18. Lebensjahr sterben.
Dr. Nicholas Smith, Leiter der Forschungsgruppe für pädiatrische neurodegenerative Erkrankungen an der University of Adelaide, betont die Bedeutung der Studie für ein klareres Bild von der verheerenden Auswirkung der kindlichen Demenz. Er stellt fest, dass die als kindliche Demenz klassifizierten Störungen komplex und vielfältig sind, jedoch die Gemeinsamkeit eines progressiven neurokognitiven Abbaus und einer signifikant verkürzten Lebenserwartung aufweisen.
Trotz der individuellen Seltenheit der genetischen Erkrankungen werden jedes Jahr mehr als 100 Babys in Australien mit kindlicher Demenz geboren. Die Studie schätzt, dass jährlich 91 Australier an kindlicher Demenz sterben, was mit der Anzahl der Todesfälle durch Krebs im Kindesalter vergleichbar ist.
Leider sind die Behandlungsmöglichkeiten für kindliche Demenz derzeit begrenzt und schlecht finanziert. Die Forschung hofft, das Bewusstsein für das Ausmaß dieser Erkrankungen zu schärfen und sich für eine bessere Betreuung, Unterstützung und Forschung einzusetzen, um die Ergebnisse für betroffene Kinder und ihre Familien zu verbessern.
Quelle: Pressemitteilung der Universität