Immer mehr Amerikaner greifen sowohl aus medizinischen als auch aus Freizeitgründen auf Marihuana zurück. Während Marihuana in immer mehr Teilen des Landes akzeptiert und legalisiert wird, gibt es Bedenken hinsichtlich seiner potenziellen Auswirkungen auf die Herzgesundheit. Aktuelle Studien legen nahe, dass der Marihuanagebrauch mit bestimmten Herzproblemen in Verbindung gebracht werden könnte, aber das genaue Verhältnis zwischen Marihuana und Herzrisiken ist noch unklar.
Laut Daten der Nationalen Umfrage zum Drogenkonsum und zur Gesundheit haben etwa 1 von 5 Personen über 12 Jahren in den USA in den letzten Jahren Marihuana konsumiert, wobei die Nutzungsraten gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Die wachsende Beliebtheit von Cannabis, gepaart mit der weit verbreiteten Wahrnehmung seiner Harmlosigkeit, hat bei Forschern Bedenken hinsichtlich seiner potenziellen kardiovaskulären Auswirkungen ausgelöst.
Studien haben Verbindungen zwischen dem Marihuanagebrauch und verschiedenen Herzproblemen, einschließlich abnormaler Herzrhythmen und Herzinfarkten, gefunden. Die Befunde waren jedoch inkonsistent, mit einigen Studien, die ein Risiko für Herzinsuffizienz zeigten, und anderen nicht. Daher können keine eindeutigen Schlussfolgerungen über die von Marihuana für das Herz ausgehenden Risiken gezogen werden. Dennoch sind Experten der Meinung, dass potenzielle Anzeichen von kardiovaskulären Komplikationen nicht übersehen werden sollten.
Vorläufige Ergebnisse aus Studien der American Heart Association deuten darauf hin, dass der Marihuanagebrauch mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte, Herzinsuffizienz und abnormale Herzrhythmen verbunden ist. Die Studien zeigten, dass Personen, die täglich Marihuana konsumierten, ein um 34% höheres Risiko für Herzinsuffizienz hatten und dass Personen mit Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes ein signifikant erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Herzstillstand hatten, wenn sie Cannabis konsumierten.
Obwohl die beiden Studien nicht direkt belegen, dass Marihuana Herzprobleme verursacht, sind sich Forscher und medizinisches Fachpersonal einig, dass weitere umfangreiche Forschung nötig ist, um die tatsächlichen Auswirkungen von Marihuana auf die kardiovaskuläre Gesundheit festzustellen. Dr. Peter Grinspoon, ein führender Cannabisforscher, betont die Dringlichkeit einer umfassenden Erforschung dieses Themas, um ein besseres Verständnis der potenziellen Risiken zu gewährleisten.
Der Wirkstoff in Cannabis, THC, soll das Herz beeinflussen, indem er das sympathische Nervensystem aktiviert, das die Kampf- oder Fluchtreaktion des Körpers steuert. Diese Aktivierung kann zu einem erhöhten Herzschlag und Blutdruck führen und das Herz zusätzlich belasten. Dr. Grinspoon weist darauf hin, dass jeder Faktor, der den Herzschlag erhöht, einschließlich der Effekte von THC, potenziell zu Herzinfarkten und Herzinsuffizienz führen kann.
Was die Frage betrifft, ob es der Rauch oder das Marihuana selbst ist, das Risiken für das Herz birgt, ist das wissenschaftliche Verständnis noch begrenzt. Die meisten Studien haben sich auf Personen konzentriert, die Marihuana rauchen, wodurch Wissenslücken über andere Konsumformen entstanden sind. Dr. Grinspoon legt nahe, dass es möglicherweise der Rauch ist, der schädliche Chemikalien enthält, die ähnlich wie die im Tabakrauch gefundenen sind, anstatt das Marihuana selbst, das sich auf die Herzgesundheit auswirkt.
Während das Vapen möglicherweise eine weniger schädliche Alternative zum Rauchen darstellt, da dadurch die Exposition gegenüber giftigem Rauch reduziert wird, ist es nicht ohne eigene Risiken. Dr. Robert Kloner, ein Kardiologe, erklärt, dass beim Vapen zwar das Einatmen von Teer und Kohlenmonoxid, die mit dem Rauchen verbunden sind, eliminiert wird, jedoch die Gesamtdosierung von konsumiertem Marihuana berücksichtigt werden muss. Häufiges und übermäßiges Vapen kann nach wie vor negative Auswirkungen auf das Herz haben.
Was essbare Produkte wie Gummis, Schokolade und Getränke betrifft, ist wenig über ihre Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit bekannt. Experten spekulieren jedoch, dass diese möglicherweise weniger riskant sind, da sie kein Einatmen von Rauch beinhalten. Dr. Grinspoon schlägt vor, dass die Verwendung von Tinkturen oder essbaren Produkten anstelle des Inhalierens von Marihuana helfen kann, die negativen Auswirkungen von Verbrennungsprodukten zu vermeiden, die insbesondere für das Herz schädlich sind.
Zusammenfassend ist die Beziehung zwischen dem Marihuanagebrauch und der kardiovaskulären Gesundheit komplex und erfordert weitere Untersuchungen. Während einige Studien auf potenzielle Risiken hinweisen, ist weitere umfangreiche Forschung erforderlich, um definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Es ist wichtig, dass Personen, die Marihuana konsumieren, über diese Erkenntnisse informiert sind und informierte Entscheidungen über ihre Konsumgewohnheiten treffen, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Dosierung und Einnahmemethode.
Häufig gestellte Fragen
Schadet Marihuana meinem Herz?
Erste Ergebnisse einer dänischen Studie deuten darauf hin, dass der Gebrauch von medizinischem Marihuana bei chronischen Schmerzen das Risiko abnormaler Herzrhythmen erhöhen kann. Es wurde jedoch kein erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz festgestellt.
Was ist THC?
THC, oder Delta-9-Tetrahydrocannabinol, ist die Hauptpsychoaktive Verbindung in Marihuana, die für das „High“-Gefühl verantwortlich ist. Es kann potenziell das Herz beeinflussen, indem es den Herzschlag und den Blutdruck erhöht.
Ist es der Rauch oder das Marihuana?
Obwohl das wissenschaftliche Verständnis noch begrenzt ist, wird vermutet, dass die schädlichen Chemikalien, die im Marihuana-Rauch enthalten sind und denen im Tabakrauch ähneln, Risiken für das Herz darstellen können.
Sind essbare Produkte sicher?
Es liegen nur begrenzte Daten zu den Auswirkungen von Marihuana-essbaren Produkten auf den Körper vor. Es ist jedoch plausibel, dass essbare Produkte, bei denen kein Rauch eingeatmet wird, für das Herz weniger schädlich sein können als das Rauchen.
Quellen:
– Nationale Umfrage zur Drogen- und Gesundheitsnutzung: [URL]
– American Heart Association: [URL]
– Dänische Studie: [URL]